Queen
Gay couple
Gay Romance ist Toleranz.

In meinen Büchern kämpfe ich für Toleranz, Gleichberechtigung und Akzeptanz.

In meinen Büchern kämpfe ich für Toleranz, Gleichberechtigung und Akzeptanz.

Homosexuellen Menschen werden immer noch diverse Stolpersteine in den Weg gelegt und sie erfahren noch nicht die Akzeptanz, die sie in der Gesellschaft verdient hätten. In meinen Büchern kämpfe ich für Toleranz, Gleichberechtigung und Akzeptanz. Weil wir alle gleich sind!

stromderhoffnung
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Erfahre mehr über mich, mein Privatleben und meine Katzen.

Erfahre mehr über mich, mein Privatleben und meine Katzen.

Als Schweizer stehe ich nicht nur für Käse, Schokolade und Berge, nein, ich schreibe auch Bücher, die dich in die Welt der gleichgeschlechtlichen Liebe entführen. Erfahre mehr über mich, mein Privatleben und meine Katzen.

allesdrehtsichumeier
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Lesen ist Freiheit.

Entfliehe mit meinen Büchern deinem Alltag, tauche in unbekannte Abenteuer ein und bereise mit mir die Welt.

Entfliehe mit meinen Büchern deinem Alltag, tauche in unbekannte Abenteuer ein und bereise mit mir die Welt.

Entfliehe mit meinen Büchern deinem Alltag, tauche in unbekannte Abenteuer ein und bereise mit mir die Welt. Egal ob in den Orient, nach New York, in die Schweiz oder nach Istanbul, mit meinen Geschichten wird es nie langweilig. Travel the world!

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Die Liebe gewinnt immer.

Zentrales Thema meiner Gay Romance-Bücher ist die Liebe und diese findet ja bekanntlich immer einen Weg.

Zentrales Thema meiner Gay Romance-Bücher ist die Liebe und diese findet ja bekanntlich immer einen Weg.

Zentrales Thema meiner Gay Romance-Bücher ist die Liebe und diese findet ja bekanntlich immer einen Weg. Dieser Fakt zieht sich wie ein roter Faden durch all meine Geschichten, selbst durch die früheren Gay Crime-Storys. LoveWins!

Au Backe
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Marc Inside | Das Weihnachtskartenmassaker

Es war an einem sonnigen, aber eisig kalten Tag Mitte Dezember, als das Massaker seinen Lauf nahm: Ich war gerade nichtsahnend dabei, einen Facebook-Beitrag aufzusetzen, als meine Chefin in mein Büro stürmte und mich fast zu Tode erschreckte. „Marc, kann ich dir einen Auftrag geben?“ Ich fasste mich schnell wieder und sah sie neugierig an. Was für eine beschissen dämliche Frage, hätte ich ihr gerne an den Kopf geworfen, verkniff es mir aber. Stattdessen schenkte ihr mein liebreizend unverfängliches ‚Spuck-es-schon-aus-du-Zicke‘-Lächeln.

„Ja, natürlich. Wie kann ich dir helfen?“, antwortete ich mit so viel geheucheltem Charme in der Stimme, dass sich die Deckenbalken gebogen hätten, wären da welche gewesen. Sie strahlte übers ganze Gesicht und kam auf mich zu. In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Vielleicht würde sie mir jetzt endlich einmal was Sinnvolles geben, etwas mit dem ich einen wichtigen Beitrag leisten könnte.

Doch es kam ganz anders.

Sie legte mir einen Stapel weißer Umschläge, eine Klarsichtmappe mit Briefmarken und kitschige Weihnachtskarten auf den Tisch, die ich musterte. Aus den schier unendlichen Weiten meiner in sich verknoteten Hirnwindungen drängte sich mir erschreckender Gedanke auf. Zuerst nur sachte klopfend, doch dann immer fester hämmernd, bahnte er sich den Weg in mein Bewusstsein. Sie will doch jetzt nicht wirklich, dass ich alle Weihnachtskarten schreibe? Was bin ich hier, ein Azubi, oder was?! Herrgott nochmal!

Und was wollte sie? Natürlich genau das.

„Den Beispieltext und die Adressen findest du auf unserem Laufwerk.“

„Mache ich doch gerne. Irgendwelche Besonderheiten, die ich beachten muss?“, fragte ich und versuchte dabei, meine Fassungslosigkeit zu kanalisieren und damit gleichzeitig zu verarbeiten.

„Nein, keine. Danke dir.“

„Gut, dann setze ich mich gleich dran“, sagte ich zähneknirschend und nahm mich sogleich dieser äußerst erquicklichen und hoch anspruchsvollen Aufgabe an. Natürlich konnte ich mich den Karten nicht in Ruhe widmen, nein, ich wurde immer wieder von Kunden gestört, die etwas von mir wollten – gut, das ist ja irgendwie auch mein Job. Aber doch nicht, wenn ich mich gerade frage, warum ich für diese Tätigkeit überhaupt je eine Ausbildung gemacht habe!

Das Schreiben der gefühlt fünfhundert Karten (gut, es waren faktisch nur dreißig) zog sich derart in die Länge, dass ich schnell merkte, wie mich diese hoch spannende Tätigkeit mehrere, kostbare Tage meines noch jungen Lebens kosten wird. Jede freie Minute schrieb ich also an den immer gleichen, sich endlos wiederholenden Worten, setzte die lapidaren weihnachtlichen Floskeln auf das identisch bedruckte Papier und verfluchte mein erbärmliches Dasein. Nach zehn Briefen stellte sich allmählich eine gewisse Routine, beziehungsweise Abgestumpftheit, oder Gleichgültigkeit ein, was mich mein Schicksal etwas besser akzeptieren ließ. Ich befüllte die Karten mit meiner schönsten Handschrift, setzte die Adressen haargenau ausgerichtet auf die Umschläge und klebte eifrig Briefmarken auf die vollendeten Weihnachtskarten. Zum Glück hatte die Bank doch so viel Geld in die Finger genommen, dass es für selbst klebende Umschläge und Briefmarken gereicht hat. Hätte ich nämlich alle ablecken müssen, hätte sich meine Zunge vor Ekel geschält und wäre abgefallen.

Als ich nach zwei Tagen unendlichen Schuftens endlich fertig war, war ich derart erleichtert, dass ich am liebsten ein Tänzchen aufgeführt hätte. Mein Leben konnte weitergehen, ich hatte die Ketten der Unterdrückung abgeworfen und es geschafft! Ich trug die perfekt adressierten, frankierten und sorgfältig aufeinandergestapelten Umschläge zu meiner Chefin und legte sie ihr freudenstrahlend auf den Tisch. Es sah wirklich wundervoll aus. Wenigstens konnte ich ein wenig Freude über die Perfektion meiner Arbeit empfinden.

„Vielen Dank Marc. Das ging ja schnell“, kam es erstaunt von ihr, während sie meine Arbeit aufmerksam musterte. „Hast du sie schon zugeklebt?“, wollte sie wissen. Ihre Stimme verriet eine leichte Irritation.

„Ja, natürlich. Alles versandfertig. Warum, ist das nicht gut?“, entgegnete ich so ruhig wie möglich. Ich ahnte in welche Richtung diese Unterhaltung abzudriften drohte.

„Ich wollte bei einigen noch ein paar Worte dazu schreiben und unterschreiben“, erklärte sie vorwurfsvoll. In diesem Moment barst in meinem Innern ein Damm und überschwemmte mich mit bitterer Galle. Ja, verdammt nochmal, dann musst du das sagen! Wenn ich Gedanken lesen könnte, hätte ich das gemacht, du selten dämliches Rindvieh! Verdaaaaamt, wo sind wir denn hier?! Wie wäre es mit einem aussagekräftigen Auftrag? Und ich habe noch extra gefragt. Warum habe ich das wohl gemacht? Hä?! Oh, Mann.

„Oh, na das hättest du sagen müssen“, verteidigte ich mich, krampfhaft um Ruhe bemüht. In meinem Innern zählte ich von zehn rückwärts.

„Was machen wir denn jetzt?“, wollte sie mit einer hilflos fragenden Stimme wissen, die meine Lippe zucken ließ. Ich spürte, wie mein Puls hochschoss und mir Schweiß ausbrach.

„Keine Ahnung. Haben wir denn noch Umschläge über?“, presste ich hervor.

„Nein, die brauchen wir alle. Hm … blöd. Schau doch, ob du die Umschläge mit einem Brieföffner öffnen kannst.“

„Aber natürlich“, zischte ich gespielt locker. Dabei brodelte es in meinem Innern wie in einem Vulkan, der nach zweitausend Jahren wieder einmal ausbrechen muss, um das Gleichgewicht in der Natur wiederherzustellen.

Ich musste mich hinsetzen. Einfach sitzen.

Bevor ich mich daranmachte, atmete ich tief durch und vollführte geistige Yogaübungen. Ich klaubte mir einen Brieföffner aus der Schublade und legte den ersten Umschlag vor mich hin. Noch einmal tief durchatmen. Es wird schon klappen. Langsam führte ich die flache Metallspitze unter das zusammengeklebte Papier. Es ging erstaunlich gut. Die ersten Millimeter waren geschafft, als mir der Brieföffner entglitt und in diesem Zuge den Umschlag mit einem nett anzusehenden, ausgefransten Loch verzierte. Ich fluchte leise und legte die Karte zur Seite.

Noch ein Versuch.

Nach minutenlanger Schwerstarbeit, lag der Umschlag offen vor mir. Ein Freudenschrei entwich mir, was mir seltsame Blicke von meinen Kollegen einbrachte. Bei genauerem Hinsehen stellte ich fest, dass der Umschlag aussah, als ob ihn eine Kuh wiedergekäut hatte. Sowas konnte man unmöglich verschicken. Pochender Kopfschmerz jagte durch meine überhitzten Synapsen. Ich drohte in den Fluten unterzugehen, doch ein kleines Rettungsboot namens Google verhinderte das in letzter Sekunde. Neuer Elan flutete mich. Ich schnappte mir einen Umschlag und hetzte in die Küche. In den Uraltwasserkocher füllte ich ein paar Zentimeter Leitungswasser und startete das Gerät. Gebannt wartete ich, bis die ersten Dampfschwaden aufstiegen und sich mit dem Papier verbanden.

Es funktionierte!

Nach ein paar Minuten war der Umschlag geöffnet. Das war es. Die Lösung! Als ich jedoch den Inhalt aus dem Umschlag zog, stellte ich fest, dass sich meine sorgfältig angebrachten Worte mit dem Dampf in Luft aufgelöst hatten, beziehungsweise zu einem unleserlichen Brei zerflossen waren.

Ungerührt legte ich auch diese Karte zur Seite.

Den nächsten Versuch startete ich mit einer Karte, die ich sorgfältig in einen Plastiksack einwickelte und in das Gefrierfach legte. Zwei Stunden tigerte ich auf und ab, bevor die Karte schockgefrostet war. Voller Erwartung holte ich das Versuchskaninchen aus der Kälte und setzte den Brieföffner an. Es war als ob mich der Klebstoff auslachen würde. Einer schallenden Ohrfeige gleich, verhöhnte er mich mit seinem hämischen Gelächter.  

„Fehlschlag!“, schrie er aus vollem Halse.

Quasi als letzte Möglichkeit und unter einem Schwall von Fluchworten, griff ich zum Telefon. Ich rief alle Bürobedarfsläden und Copy Shops an, die ich im Telefonbuch finden konnte.

Beim vierten wurde ich fündig.

Sie hatten dieses unmöglich seltene Format auf Lager. Juhuuuiiiii. Freudenstrahlend teilte ich meiner Chefin mit, dass ich eine Lösung für das Problem gefunden habe. Sie sah mich nur an und sagte zuerst nichts. „Ich hole in diesem Zug auch noch gleich festliche Briefmarken. Einverstanden?“

„Nein, die Alten kann man doch ausschneiden und wiederverwenden“, antwortete sie. Stille. Ich sah sie einfach nur an und versuchte meine entgleisten Gesichtszüge in den Griff zu bekommen. Irgendwie erwartete ich, dass sie plötzlich loslachen würde und mir sagte, dass das nur ein Scherz gewesen sei. Überhaupt sei das ganze Weihnachtskartengedöns ein Test gewesen, den ich mit Bravour bestanden habe.

Aber das geschah nicht.

„Das … ähm … das sieht wahrscheinlich eher bescheiden aus. Ich bezahle die Briefmarken auch. Okay?“ So von wegen Effizienz, setzte ich in Gedanken dazu.

„Nein, wir schneiden sie aus und recyceln sie.“ Das war ihr letztes Wort. Ich stierte sie an und meditierte innerlich, um die bedrohlich pulsierende Ader an meiner Stirn zu beruhigen. Aber gesundheitlich ist alles okay?, hätte ich sie gerne gefragt. Bist du am Wochenende gestürzt und hast dir deinen Kopf an der Bordsteinkante gestoßen? Aber wie es einem eben so geht, wollte ich in kein Wespennest stechen. Also nickte ich und zog mich mit den Karten in mein Büro zurück. Ich kam nicht mehr dazu, also verschob ich es auf den nächsten Tag, meine für teures Geld aus der eigenen Tasche bezahlten Umschläge mit hässlichen, ausgeschnittenen Briefmarken zu bekleben.

Was für ein Massaker.

Was für ein Witz.