Gestern Abend, als ich ausgelaugt von einem harten (wenn ihr den gestrigen Post gelesen habt, könnte man das jetzt wieder falsch verstehen) Fortbildungstag nach Hause gekommen (auch das könnte man … nein, lassen wir das) bin, habe ich eine absolut erschütternde Entdeckung gemacht!
Grauenhaft. Entsetzlich.
Die Schutzfolie auf dem Display meines iPhones hat entschieden, sich an einem heiklen Ort von der gläsernen Unterlage zu trennen – einfach so.
Miststück.
Was bringt eine Folie dazu, sich einfach abzulösen? Ich, für meinen Teil, kann es nicht nachvollziehen. Eigentlich ist die Stelle winzig klein, kaum wahrnehmbar. Aber genau am Home Button, da, wo man pro Tag gefühlt tausend Mal draufdrückt.
Verdammt.
Nicht gut, gar nicht gut. Da muss ich was tun, schließlich bleiben meine Wurstfinger jedes Mal hängen, wenn ich auf den Knopf tippe und das ist auch nicht erquicklich. Das bedeutet also, dass mein Smartphone nicht mehr optimal geschützt ist und das will ich nicht. Gut, ich muss zugeben, dass ich die 99% der restlichen Folie wutentbrannt und grummelnd fortgerissen habe. Kann ja wohl nicht sein! Also bin ich heute in den Laden gestürmt und habe eine neue Schutzfolie für das Display gekauft. Mit einer Träne in den Augen, habe ich dem Verkäufer 30 Euro hingeblättert.
Sniff.
Zuhause angekommen, habe ich den Operationssaal vorbereitet. Operationssaal, fragt ihr euch? Habt ihr schon mal ne Folie auf ein Smartphone geklatscht? Nicht? Seid froh. Alle anderen wissen, wovon ich spreche. Gut. Mit dem Dyson Staubsauger habe ich mindestens fünf Minuten die Luft von Fuseln, Staub und sonstigen Partikeln befreit. Nachdem ich ein hermetisch abgeriegeltes Isolationszelt errichtet hatte, konnte ich die Operation beginnen. Auf dem mit Plastikfolie abgedeckten Schreibtisch lag mein Telefon. Ich habe dann mit zwei Brillenreinigungstüchern die Oberfläche des Displays akribisch genau gereinigt. Ein starker Halogenstrahler verdeutlichte, dass sich kein Stäubchen mehr auf dem Display befand.
Endlich.
Folie ausgepackt, Raum erneut abgesaugt, gewartet, bis die Luftverwirbelungen abklingen, um dann die Folie aufzusetzen. Meine Hände hatte ich in weiße Latexhandschuhe gepackt, um auch ja jedes Risiko auszuschließen. Langsam senke ich die Folie auf das blitzblank polierte Glas. Und dann, der Impact. Die Verbindung der Elemente. Die statisch aufgeladene Folie klammert sich quasi an den Bildschirm, sie vereinen sich zu einer neuen Einheit.
Perfektion.
Erste Bläschen haben sich unter der Folie gebildet, die ich rasch mit dem Schaber glattgestrichen habe. Weiter geht es. Langsam. Vorsichtig. Als die Schutzfolie satt auf dem Display lag, habe ich mir meine Arbeit angesehen. Wunderbar. Rasch die Handschuhe entsorgt, das Zelt aufgerissen, Katzen wieder ins Zimmer gelassen und dann der Schock. Ich konnte meinen Augen nicht trauen.
DA!
EIN KATZENHAAR!
UNTER DER FOLIE.
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAGH.