Zum Inhalt:
Sebastian hat lange für diesen Urlaub gespart. Doch Istanbul verlässt er nicht wieder so ohne weiteres. Am Flughafen wird er mit Drogen erwischt und landet zusammen mit Fabian, dem das gleiche Schicksal ereilt hat, im Gefängnis. Brutal misshandelt und der Folter eines Wächters ausgesetzt kommen sie kurze Zeit später mit Hilfe seiner Mutter, einer UN-Anwältin, frei. Doch so einfach lassen weder Sebastian noch Fabian die Geschehnisse los. Sie sind auf Rache aus und entdecken noch ganz nebenbei ihre Liebe zueinander.
Meine Meinung:
Mein erster Weiherhof. Und auch wenn ich jetzt nur 3 Sterne vergeben habe, heißt das nicht, dass es mein letzter sein wird, oder das Buch so schlecht war. Das ist nicht der Fall. Der Bosporus-Kurier ist ein Gay Romance Roman mit Crime-Anteil. Mit ca. 156 Seiten ist er relativ kurz gehalten und daher als Tageslektüre gut geeignet. Vielleicht wäre es aber von Vorteil gewesen, hier der ganzen Story ein wenig mehr Seiten zuzugestehen.
Der Plot ist eigentlich unheimlich interessant. Allerdings hatte ich leider das Gefühl, man fliegt nur so von einem Ereignis zum Anderen. Hier wäre es in meinen Augen durchaus sinnvoll gewesen, sich mehr Zeit zu nehmen und manches vielleicht etwas länger zu gestalten. Auch hatte ich das Gefühl, dass sich hier ein Zufall an den nächsten reiht.
Die eingebauten Erotik-Szenen waren niveauvoll geschrieben. Hier hat der Autor Geschick bewiesen. Die Szenen wirken authentisch und keinesfalls billig. Ich finde es wichtig, gerade im Gay-Genre darauf zu achten. Allerdings hätten sie ruhig noch mehr ins Detail gehen und vielleicht ein wenig expliziter ausfallen können 😉 …
Der Crime-Anteil ist recht gut umgesetzt. Man weiß nicht sofort, welche Rollen wem zugeteilt sind und auch ich bin kurzzeitig von so mancher Entwicklung überrascht worden. Auch die Thematik “Drogenring” ist, wie wir aus dem Fernsehen wissen, sehr realitätsnah. Allerdings wäre es unschädlich gewesen, hier noch etwas mehr Spannung aufzubauen. Es hat sich doch alles recht schnell zusammengefügt.
Fazit:
Liebevoll beschriebenes Istanbul, was direkt Lust aufs Reisen macht. Zwei sympathische schwule Protagonisten, die sich recht schnell recht Nahe kommen und nebenbei auch noch einen Drogenring sprengen.
Für den Einstieg ins Gay-Genre absolut empfehlenswert. Für geübte Leser vielleicht schon ein wenig zu lasch und unspektakulär.
Original der Rezension bei LovelyBooks lesen.