Queen
Gay couple
Gay Romance ist Toleranz.

In meinen Büchern kämpfe ich für Toleranz, Gleichberechtigung und Akzeptanz.

In meinen Büchern kämpfe ich für Toleranz, Gleichberechtigung und Akzeptanz.

Homosexuellen Menschen werden immer noch diverse Stolpersteine in den Weg gelegt und sie erfahren noch nicht die Akzeptanz, die sie in der Gesellschaft verdient hätten. In meinen Büchern kämpfe ich für Toleranz, Gleichberechtigung und Akzeptanz. Weil wir alle gleich sind!

stromderhoffnung
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Erfahre mehr über mich, mein Privatleben und meine Katzen.

Erfahre mehr über mich, mein Privatleben und meine Katzen.

Als Schweizer stehe ich nicht nur für Käse, Schokolade und Berge, nein, ich schreibe auch Bücher, die dich in die Welt der gleichgeschlechtlichen Liebe entführen. Erfahre mehr über mich, mein Privatleben und meine Katzen.

allesdrehtsichumeier
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Lesen ist Freiheit.

Entfliehe mit meinen Büchern deinem Alltag, tauche in unbekannte Abenteuer ein und bereise mit mir die Welt.

Entfliehe mit meinen Büchern deinem Alltag, tauche in unbekannte Abenteuer ein und bereise mit mir die Welt.

Entfliehe mit meinen Büchern deinem Alltag, tauche in unbekannte Abenteuer ein und bereise mit mir die Welt. Egal ob in den Orient, nach New York, in die Schweiz oder nach Istanbul, mit meinen Geschichten wird es nie langweilig. Travel the world!

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Die Liebe gewinnt immer.

Zentrales Thema meiner Gay Romance-Bücher ist die Liebe und diese findet ja bekanntlich immer einen Weg.

Zentrales Thema meiner Gay Romance-Bücher ist die Liebe und diese findet ja bekanntlich immer einen Weg.

Zentrales Thema meiner Gay Romance-Bücher ist die Liebe und diese findet ja bekanntlich immer einen Weg. Dieser Fakt zieht sich wie ein roter Faden durch all meine Geschichten, selbst durch die früheren Gay Crime-Storys. LoveWins!

Au Backe
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LoveWins- & Ehefueralle-Episode 31 | Die Tischplatte

Unser Urlaub war ein Erlebnis sondergleichen und wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Wir waren in Italien am Strand, haben das Wetter und die Sonne genossen. Es war herrlich. Sonnenschein pur, blauer Himmel und Dolce Vita. Jetzt, nach dreiwöchiger Auszeit, stehe ich im mit Marmor und Spiegeln verzierten Aufzug und schnelle nach oben, in die bedrückende Langeweile, zu der mein Berufsleben in den letzten zwei Jahren geworden ist. Ich bin Reisekaufmann und berate unsere Kunden in allem, was das Reisen betrifft. Ich buche Hotels, Flughafentransfers, Flüge, Ausflüge vor Ort und stehe ihnen bei der Entscheidungsfindung bei.

Ein Traumberuf.

Anfänglich zumindest. Oder im Grundsatz noch immer. Aber heute, im Zeitalter des Internets und der Selbstbestimmung, finden immer weniger Kunden den Weg in eines unserer Reisebüros. Sie buchen selber übers Internet, brauchen keine Hilfe mehr. Mein Job wird dadurch mehr und mehr obsolet, überflüssig. Es gibt Tage, da berate ich gerademal einen Kunden. Einen – das muss man sich vorstellen.

Es ist erschreckend.

Und doch halte ich mich an meinem Stuhl fest, als wäre es das einzige, was ich könnte. Der einzige Reiseveranstalter und die einzige Perspektive, die ich in meinem Leben habe. Ironie pur, oder? Ich weiß nicht warum ich hier sitze und mich nicht verändere. Ich schätze, dass es Faulheit verbunden mit Gemütlichkeit ist. Auf jeden Fall spüre ich schon im Aufzug, wie meine Lebenslust schwindet, mein Elan und mein Ehrgeiz vaporisieren, sich in Luft auflösen. Ich sitze vor meinem PC und logge mich ein. Es taucht die altbekannte Oberfläche mit den Programmen auf, die ich – mangels Kunden – kaum noch brauche. Als erstes starte ich den Internet Explorer und Facebook. Ohne Mr. Zuckerbergs ‚Blauen Riesen‘ hätte ich mir schon längst das Leben genommen. Es herrscht erstaunliche Ebbe auf dem sozialen Netzwerk. Wenige Freunde sind online und auch mit Neuigkeiten halten sie sich zurück.

Das wird ja ein toller Tag.

Als nächstes starte ich Outlook. Es hat nur wenige Anfragen gegeben, die meisten wurden bereits von meinem Stellvertreter bearbeitet. Mein Blick fällt auf einen Termin, der für heute in meinen Kalender eingetragen wurde. Silvio und Karolin – der Regionalleiter und meine direkte Vorgesetzte – wollen mich sehen. Es gehe um die Veränderungen im Team. Meine Augenbrauen schießen hoch. Seit mehreren Monaten befindet sich unsere Firma im Wandel. Es wird umstrukturiert was das Zeug hält. Der neue CEO denkt, dass er das Rad neu erfunden hat, und formt unsere Firma nach seinen Visionen. Ich rolle die Augen, als ich daran denke. Visionen. Idiot. Das Meeting findet in zehn Minuten statt. Na, das ist ja kurzfristig. Ich richte meinen Arbeitsplatz weiter ein, bereite mich für den Arbeitstag vor und gehe pünktlich in Richtung des Büros meiner Chefin.

„Guten Morgen, Mario“, meint Regionalleiter Silvio Schwarz mit einem gewinnenden Lächeln und viel zu viel Selbstsicherheit. Der Mann ist drei Jahre jünger als ich und hat seine Position mit einer ordentlichen Portion Vitamin B bekommen. Wenn man die richtigen Leute kennt und ihnen genügend Zucker in ihr dunkles Loch pustet, dann stehen dir alle Türen offen. So bin ich nicht und so werde ich nie sein. Ich lächle zurück, schüttle ihm die Hand. Meiner Chefin gebe ich Küsschen auf die Wange und setze mich vis-à-vis von ihnen hin. Was haben sie sich jetzt wieder ausgedacht?

„Mario, schön, dass du Zeit für uns gefunden hast. Wie war dein Urlaub?“

„Sehr schön, ich werde mich noch lange daran erinnern …“

„Wunderbar. Mario, warum wir heute zusammenkommen: Wie du weißt, befindet sich unser Business im Wandel. Die Kunden buchen vermehrt übers Internet, brauchen keine Beratung, keinen persönlichen Kontakt mehr. Die Kundenfrequenz dieser Filiale hat massiv abgenommen und wir haben schon den einen oder anderen massiven Einschnitt in die Personalbestände vorgenommen“, führt Silvio aus. Ich sehe ihn dabei musternd an. Seine blonden, kurzgeschnittenen Haare hat er mit viel zu viel Haargel zu einer Art Businessfrisur verklebt, die so deplatziert aussieht, wie der Mann im Allgemeinen. Seine Ausstrahlung, sein Auftreten, seine Haut, alles an diesem Kerl schreit: Ich bin vor vier Monaten aus dem Schoss meiner Mutter geplumpst. Ich seufze und versuche mich wieder auf seine Worte zu konzentrieren. Er hat angefangen auf einem Blatt Papier Dinge aufzuzeigen. „Dein Jobprofil wird angepasst, Mario. Wir sehen dich nicht mehr als Reisekaufmann vor Ort in der Filiale.“ Er lässt das Gesagte sinken. Ich begreife noch nicht, was er andeuten will. „Das Cost-Income-Ratio lässt keine so hohen Personalbestände mehr zu, denn wir haben schlichtweg keinen Umsatz mehr, um die Löhne zu zahlen. Daher denken wir, dass du dich außerhalb unserer Firma neu orientieren solltest.“ Ich sehe ihn an. Warum hat er aufgehört zu reden? Was hat er gesagt? Außerhalb? Cost-Income-Ratio? Personalbestände. Sie werfen mich raus?! Nach fünf Jahren, die ich für dieses Unternehmen geopfert habe, nach tausenden zufriedenen Kunden kündigen sie mir? Ich wurde mehrfach Mitarbeiter des Monats. Meine Kunden überschütten mich mit Postkarten, Pralinen und Dankeskarten. Ich bin ein Quell unvergleichlichen Know-hows. Ich kann Kunden über Australien, China, Japan, Asien im Allgemeinen und Afrika beraten. Niemand in dieser Filiale bringt ein derart ausgeprägtes und profundes Fachwissen mit.

Niemand!

Tränen schießen in meine Augen, als ich seine Worte endlich richtig verarbeitet habe, sie langsam in mein Unterbewusstsein dringen. Ich werde bald arbeitslos sein, werde auf der Straße stehen und kein Geld mehr nach Hause bringen. Bilder, wie mein Partner und ich, zusammen mit den Katzen, unter einer Brücke hausen müssen, huschen durch meinen Geist. Existenzangst macht sich in mir breit. Vermischt mit Trauer und einer unbändigen Wut. Aus einem Impuls heraus greife ich über den Tisch, schiebe meine Finger in das dicke, kräftige Haar des Regionalleiters und fühle seinen Schädel unter meinen Fingern. Im nächsten Augenblick schlage ich sein hübsches Gesicht auf die harte Tischplatte.

Ein Knacken durchdringt die Stille.

Meine direkte Vorgesetzte Karolin schreit und schreckt aus ihrem Stuhl. Sie sieht mich mit schockgeweiteten Augen an. Ich lächle ihr zu. Mit meinen Fingern fasse ich die Haare des Regionalleiters und ziehe seinen Kopf nach oben, lehne ganz dich an sein blutiges Gesicht und flüstere in sein Ohr: „Ich nehme euch die Entscheidung ab, lieber Silvio, ich bin weg, per sofort. Genieß dein Leben auf deinem durch Gefälligkeiten erlangten Posten und verreck!“ Ich sehe mir sein makelloses Gesicht ein letztes Mal an. Seine Nase steht ziemlich schief in seiner Gesichtslandschaft und dunkelrotes Blut quillt heraus. Er sieht mich perplex an und kann nicht reagieren. Erneut schlage ich seinen Schädel auf die Tischplatte, was mit einem noch viel lauteren Knacken einhergeht. Karolin zittert am ganzen Körper und kreischt wie ein kleines Mädchen. Ich löse meine Finger aus der Mähne des jetzt bewusstlosen Regionalleiters, drehe mich zu Karolin, gehe zu ihr, umarme sie kurz und küsse sie auf die Wangen. „Tschüss, Karo. Mach’s gut, ja?“ Damit verlasse ich das Büro meiner Chefin. Die anderen Mitarbeiter sehen mich mit großen Augen an, haben wahrscheinlich die Schreie gehört. Ich beachte keinen von ihnen, gehe zu meinem Pult, räume meine drei wichtigsten Dinge – ein Bild von meinem Mann und zwei Bilder von unseren Katzen – zusammen und verlasse meinen Arbeitsplatz.

Es geht mir gut.

Ich habe meiner Wut und meinen versteckten Gefühlen Luft gemacht und das ist befreiend. Es ist als ob sich ein dicker Knoten in meinem Innern löst. Freiheit. Ich fahre das letzte Mal mit dem Aufzug in die Tiefgarage, steige in meinen Kleinwagen und fahre aus der Parklücke. Im Rückspiegel entdecke ich einen wunderschönen Wagen. Ein mattmetallic glänzender Mercedes. An der Windschutzscheibe prangt ein Schild mit der Aufschrift ‚Regionalleiter‘. Ich grinse, setze zurück und ramme mit dem Heck meines Fiats gegen das teure Auto. Sofort erwacht die Alarmanlage des Mercedes zum Leben und taucht die Tiefgarage in ohrenbetäubenden Lärm. Ich lege den ersten Gang ein, fahre ein Stückchen vor, bevor ich erneut den Rückwärtsgang einlege und das Gaspedal durchdrücke. Das Geräusch von aufeinanderschlagendem Metall wird hörbar. Fensterscheiben gehen klirrend zu Bruch und ich werde in den Sitz gedrückt.

Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus, als ich das Parkhaus mit überhöhter Geschwindigkeit über die Rampe verlasse. Freiheit. Endlich muss ich mich nicht mehr langweilen sondern bin frei und fühle mich wie ein kleiner Held – der wahrscheinlich im Knast landen wird – aber dennoch ein Held.

Ich werde zurück ins Hier und Jetzt katapultiert und wache aus meiner Träumerei auf. Zu schön die Gedanken an das, was ich eigentlich tun sollte, zu was mir aber der Mumm fehlt. Tränen schießen in meine Augen, als ich seine Worte endlich richtig verarbeitet habe, sie langsam in mein Unterbewusstsein dringen. Ich werde bald arbeitslos sein, werde auf der Straße stehen und kein Geld mehr nach Hause bringen. Bilder, wie mein Partner und ich, zusammen mit den Katzen, unter einer Brücke hausen müssen, huschen durch meinen Geist. Existenzangst macht sich in mir breit. Vermischt mit Trauer und einer unbändigen Wut. Aus einem Impuls heraus strömen die Tränen über meine Wangen. Ich stehe auf und stottere: „Bitte … bitte ent… entschuldigt mich … ich … ich brauche einen Moment für … für mich.“ Damit verlasse ich das Büro meiner Chefin. Tränenüberströmt setze ich mich an meinen Arbeitsplatz, nehme das Telefon in die Hand und wähle eine der wenigen Nummern, die ich auswendig kann: die meines Mannes. „Hallo, Schatz? Sie kündigen mir!“, platzt es aus mir heraus. Meine Stimme ist brüchig und zitternd. Sie transportiert unverfälscht meine Trauer und die Aussichtlosigkeit.

„Oh, nein. Schatz, das tut mir so leid.“

„Was machen wir denn jetzt? Wir können unsere Wohnung nicht mehr bezahlen. Oh, mein Gott, was machen wir denn jetzt?!“ Panik wellt in meiner Stimme. Mit ruhigem und bedachtem Ton, wie er es immer tut, meint mein langjähriger Partner und Ehemann: „Schatz? Wir schaffen das zusammen, wie wir noch jedes Unwetter überstanden haben. Hörst du? Du und ich, wir werden das schaffen. Ich liebe dich!“

„Und ich liebe dich“, stammle ich und spüre bereits, wie er mich beruhigen konnte.

Das ist wahre Liebe.

Ende