Queen
Gay couple
Gay Romance ist Toleranz.

In meinen Büchern kämpfe ich für Toleranz, Gleichberechtigung und Akzeptanz.

In meinen Büchern kämpfe ich für Toleranz, Gleichberechtigung und Akzeptanz.

Homosexuellen Menschen werden immer noch diverse Stolpersteine in den Weg gelegt und sie erfahren noch nicht die Akzeptanz, die sie in der Gesellschaft verdient hätten. In meinen Büchern kämpfe ich für Toleranz, Gleichberechtigung und Akzeptanz. Weil wir alle gleich sind!

stromderhoffnung
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Erfahre mehr über mich, mein Privatleben und meine Katzen.

Erfahre mehr über mich, mein Privatleben und meine Katzen.

Als Schweizer stehe ich nicht nur für Käse, Schokolade und Berge, nein, ich schreibe auch Bücher, die dich in die Welt der gleichgeschlechtlichen Liebe entführen. Erfahre mehr über mich, mein Privatleben und meine Katzen.

allesdrehtsichumeier
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Lesen ist Freiheit.

Entfliehe mit meinen Büchern deinem Alltag, tauche in unbekannte Abenteuer ein und bereise mit mir die Welt.

Entfliehe mit meinen Büchern deinem Alltag, tauche in unbekannte Abenteuer ein und bereise mit mir die Welt.

Entfliehe mit meinen Büchern deinem Alltag, tauche in unbekannte Abenteuer ein und bereise mit mir die Welt. Egal ob in den Orient, nach New York, in die Schweiz oder nach Istanbul, mit meinen Geschichten wird es nie langweilig. Travel the world!

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Die Liebe gewinnt immer.

Zentrales Thema meiner Gay Romance-Bücher ist die Liebe und diese findet ja bekanntlich immer einen Weg.

Zentrales Thema meiner Gay Romance-Bücher ist die Liebe und diese findet ja bekanntlich immer einen Weg.

Zentrales Thema meiner Gay Romance-Bücher ist die Liebe und diese findet ja bekanntlich immer einen Weg. Dieser Fakt zieht sich wie ein roter Faden durch all meine Geschichten, selbst durch die früheren Gay Crime-Storys. LoveWins!

Au Backe
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LoveWins- & Ehefueralle-Episode 22

Geschichte und Text für Jugendliche und Kinder unter 18 Jahren nicht geeignet.

Das schrille Geräusch des Weckers reißt die Männer aus ihrem oberflächlichen Schlaf und beendet damit eine viel zu kurze Nacht. Sie sind selber schuld – es war viel zu spät, als sie endlich ins Bett kamen und weil sie so nervös waren, konnten sie nicht einschlafen. Und was tun zwei Männer, wenn sie nicht schlafen können.

Genau: Sie haben Sex.

Es war wild, ungezähmt und sehr kräftezehrend, weshalb Sascha und Julian ihren Schlaf danach nicht mehr lange suchen mussten. Fahrig tippt Sascha auf sein Smartphone, um den Wecker zum Schweigen zu bringen. Er stöhnt seine Müdigkeit in den Raum und setzt dem unschuldigen Display brutal zu.

„Sei endlich still!“, grummelt er genervt.

„Hey, dein iPhone kann nichts dafür!“, gibt Julian zurück, als er die Tippbewegungen und die Fluchworte hört.

„Ich weiß … weiß … aber es ist so … so verdammt früh! Ich mag noch nicht aufstehen!“, quengelt Sascha wie ein kleines Kind, bevor er sich die Decke über den Kopf zieht. Ein tiefer Seufzer entweicht ihm. Julian ist bereits hellwach und kann über so viel Morgenmuffeligkeit nur den Kopf schütteln. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht. Heute ist es soweit: Der Einzug der neuen Familienmitglieder steht an.

„Ach komm schon, du Griesgram. Auf, jetzt. Sonst muss ich Schatztauchen gehen!“ Das zeigt Wirkung. Mit einem erschrockenen Geräusch wickelt sich Sascha in seine Decke ein, bis kaum mehr etwas hervorlugt – das hält seinen Julian jedoch nicht davon ab, seine Drohung wahr zu machen. Zuerst kitzelt er seinen Partner, dreht ihn von einer auf die andere Seite und packt ihn etwas härter an. Lachende, quiekende und erstickende Geräusche dringen an Julians Ohr. Sascha verliert nach ein paar weiteren ‚Angriffen‘ den Halt an der Decke. Diese Gelegenheit lässt sich Julian nicht nehmen. Mit einem Ruck entblößt er seinen Freund und kitzelt ihm über die nackte Haut – an Bauch und Rippen. Er schwingt die Decke über sich und küsst sich seinen Weg über Saschas Körper. Mit seinen Fingerkuppen berührt er seinen Partner überall und treibt ihm die Müdigkeit aus den Knochen.

„Hör auf! Hör auf, ich bekomme ja noch einen Herzinfarkt, so früh am Morgen!“

„Früh? Es ist acht Uhr und in einer Stunde müssen wir los!“, nuschelt Julian von unter der Decke hervor. „Aber ein bisschen Zeit bleibt noch …“, flüstert er, bevor er Saschas Morgenlatte mit der Zunge berührt. Ein zögerliches Stöhnen dringt an sein Ohr. Er spielt mit seiner Zunge über das warme, samtige Fleisch, die empfindliche Haut an der Spitze. Sascha riecht gut und Julian wird augenblicklich sechs Stunden zurückkatapultiert: Es riecht nach dem gemeinsamen Sex und so unverkennbar nach Sascha.

Jetzt gibt es für Julian kein Halten mehr.

Er intensiviert seine Behandlung, greift mit den Händen nach den hängenden Hoden und massiert sie durch die dünne Haut des Sacks. Er zieht an den feinen Härchen und entlockt seinem Partner Laute des puren Vergnügens. Sascha drängt sich ihm entgegen und Julian nimmt liebend gerne alles von ihm in sich auf. Er schlürft, leckt, saugt, massiert, spielt und nuckelt so virtuos, dass Sascha unter ihm bebt und vor Lust beinahe vergeht. Julian spürt, dass sein Partner nun wach ist und dass es nicht mehr lange dauern wird, bis er kommt. Er hat es sich zwischen Saschas Schenkeln gemütlich gemacht, spielt an den Hoden, liebkost rhythmisch die feuchte Eichel. Mit seiner anderen Hand sucht er sich den Weg zu Saschas Mund um ihm zwei Finger in den Mund zu schieben. Augenblicklich schnellt die warme Zunge hervor und umspielt Julians Finger, speichelt sie ein. Er grinst um das Geschlecht seines Freundes, zieht seine Finger zurück und drückt damit gegen den Muskelring, der Saschas Eingang versperrt. Zuerst mit einem, dann mit dem zweiten dringt er in seinen Liebhaber ein. Die Wärme die in plötzlich umschließt ist unbeschreiblich. Er muss nicht lange suchen, bevor er Sashs Lustzentrum trifft und ihn damit zur Verzweiflung bringt. Sein Partner windet sich, keucht, stöhnt und schluchzt unter seinen geschickten Fingern. Sascha zerrt die Decke weg und sieht seinem Freund dabei zu, wie er ihn verwöhnt. Julian lässt den Penis aus seinem Mund gleiten und macht den Rest mit der Hand. Immer härter und immer schneller. Mit einem animalischen Keuchen und Stöhnen wird Sascha von seinem Orgasmus fortgerissen. Das Glied pumpt den heißen Samen in wilden Schüben auf Julians Zunge, in seinen Mund und auf sein Gesicht. Langsam ebnen die Zuckungen ab, das Beben versiegt. Julian grinst zufrieden und beginnt das Glied von den Samenresten zu befreien. Er leckt sogar den Rest des Safts von seinen Händen.

Pure Befriedigung.

„Und jetzt du“, kommt es keuchend.

„Dafür bleibt keine Zeit. Sieh lieber zu, dass du endlich ins Bad kommst, damit wir in einer halben Stunde gehen können!“ Mit einem Grummeln, aber befriedigt, steht Sascha auf und tappt ins Badezimmer. Julian steht ebenfalls auf und legt seine Kleider bereit.

„Beweg dich, sonst kommen wir zu spät!“, krakeelt Julian durch die Wohnung. Meine Güte, warum braucht er nur immer so lange im Bad? Warum?, denkt er so bei sich, als Sascha in den Flur tritt. Julians Kinnlade fällt ihm beinahe bis zu den Knien. Jetzt fällt ihm wieder ein, warum sein Freund so lange im Badezimmer braucht. Weil er einfach atemberaubend gut aussieht und so ein Aussehen muss gepflegt werden. „Komm schon! Los, los, los!“

„Jahaaaa! Unsere ‚Büsi‘ laufen uns schon nicht weg!“

„Aber das Tierheim schließt um zwölf Uhr. Es ist Samstag, das heißt, dass es am Nachmittag ganz geschlossen bleibt. Ich möchte nicht noch länger auf die beiden Racker warten!“

„Ich auch nicht. Ich freue mich schon so lange auf die beiden“, bestätigt Sascha. „Aber … aber denkst du, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben? Ich meine: Wir haben die beiden nur durch das Käfig gesehen. Wir wissen nur das von den beiden, was uns die Tierpflegerin gesagt hat. Die könnte uns auch anlügen …“

„Was hat das Tierheim davon, wenn alle Katzeneltern ihre Adoptivtiere zurückgeben? Sie hat uns sicher nicht angelogen, mein Hase!“

„Hoffen wir das Beste!“ Die beiden haben die Wohnung bereits vor Wochen katzentauglich eingerichtet. Den Balkon haben sie mit einem Katzennetz gesichert, überall gibt es Katzenbäume und weitere Kratzgelegenheiten. In jedem Zimmer haben sie ein Bettchen platziert und die Schränke so präpariert, dass die neuen Mitbewohner überall raufklettern können. Katzen lieben es ja, Aussicht über die Wohnung zu haben. Das Futter ist bereit, die Näpfe, die Katzenklos, einfach alles. Es war gar nicht so einfach für die beiden, endlich Katzen zu finden. Die Tierheime in der Stadt waren äußerst unhöflich und haben das Vorhaben der beiden nur bedingt unterstützt, sich Hauskatzen anzuschaffen. Die Heime in der Stadt hatten nur Freigänger und die Katzenheime aufm Land nur Wohnungskatzen. Irgendwie merkwürdig, oder? Nach langem hin und her haben sie dann doch noch ein Heim gefunden, dass ihnen Tiere zugesichert hat. Und dahin sind sie nun auf dem Weg. 30 Autominuten trennen Sie von ihrem Zielort.

„Ich bin so neugierig und hoffe, dass sich die beiden wohlfühlen werden!“, eröffnet Sascha das Gespräch, nachdem sie auf die Stadtautobahn gefahren sind.

„Hallo? Die werden sich bestimmt wohlfühlen. So ein schönes Daheim kriegt nicht jeder …“

„Und was ist, wenn sie alles vollpissen oder unsere Möbel zerkratzen?“

„Das werden sie nicht. Außerdem sind wir jetzt eine Woche daheim und können die beiden eingewöhnen …“, versucht Julian zu beruhigen. Sein Partner denkt immer so viel nach und macht sich über alles und jedes Gedanken. Manchmal ist das echt anstrengend, aber dafür liebt er seinen Sascha ja auch so sehr.

„Dann machen wir es jetzt so, dass wir sie im Gästebad aussetzen, dort wo auch die Katzenklos sind und sie dann alleine die Wohnung erkunden lassen?“

„Jep, so machen wir’s!“ Ein paar Minuten später fahren die Männer auf den Parkplatz vor dem Tierheim. Sascha ist aufgeregt und nervös. Seine Handflächen sind schweißnass und dennoch freut er sich so dermaßen auf diesen Moment.

Endlich Katzen.

Die beiden schnappen sich ihre Katzenkörbe und betreten das Tierheim. Ein kleiner Laden lädt die Tierbesitzer zum Shoppen ein. Doch daran haben die beiden kein Interesse, beziehungsweise werden sie heute sowieso viel Geld ausgeben, wenn auch nicht für Futter. 460 Franken kostet eine Katze aus dem Tierheim. Ein stattlicher Betrag, wie die beiden finden.

„Willkommen. Sie bekommen Omid und Ozra, richtig?“, werden die beiden von einer älteren Frau mit langen Haaren angesprochen – wahrscheinlich die Heimleiterin.

„Das ist richtig. Wir freuen uns schon so auf die beiden!“

„Das freut mich. Es gibt jedoch ein Problem: Ozra ist krank.“

Bam.

Ein Schlag direkt ins Gesicht, wie Sascha findet. In ihm bricht etwas zusammen. Er weiß nicht was, denn er kennt das Tier ja gar noch nicht. Aber er hat sich so gefreut und dass sie jetzt krank sein soll, versetzt ihm einen Dämpfer.

„Was hat sie denn?“, will Julian wissen, da er genau merkt, dass Sascha im Moment so mit seinen Gedanken beschäftigt ist, dass er darauf nichts erwidern kann.

„Letzte Woche war sie in der Tierklinik. Schnupfen, ein ausgewachsener Katzenschnupfen. Außerdem hat sie Problem mit den Äugelein. Vor zwei Tagen haben wir sie wieder ins Tierheim geholt und gepflegt. Sie bekommt Antibiotika und zweimal täglich muss man Tropfen ins Auge geben …“

„Aber … aber … ich versteh das nicht. Als … als wir hier zu Besuch waren hat man uns nicht mal zu den Tieren gelassen, weil es ‚unhygienisch‘ sei und weil man die Gesundheit der Tiere nicht gefährden will und jetzt geben Sie uns kranke Katzen?“, bricht es aus Sascha heraus. Endlich kann er seine Gedanken in Worte fassen. „Das ist jetzt ein Witz, oder? Warum haben Sie uns nicht darüber informiert? Wir sind extra von Basel angereist!“

„Sowas ist leider immer möglich. Außerdem ist es nichts Schlimmes. Ein wenig Antibiotika und Augentropfen und sie ist wieder ganz die Alte. Sie können sie natürlich auch erst nächste Woche abholen … das wäre auch kein Problem“, bietet die Tierheimleiterin an.

„Nein, das ist nicht möglich. Wir haben nächste Woche extra freigenommen, weshalb wir das jetzt nicht alles verschieben möchten und können. Denken Sie denn, dass wir das hinkriegen? Sie kennt uns ja gar nicht, denken Sie, dass sie hinhält?“

„Ozra ist sehr pflegeleicht. Haben Sie keine Angst, das schaffen Sie ganz sicher. Dann möchten Sie die beiden sofort mitnehmen?“ Ein Nicken von den beiden Männern. „Gut, dann machen wir doch zuerst das Schriftliche. Das ist der Vertrag, den Sie mir bitte auf jeder Seite visieren und dann auf der hintersten Seite unterzeichnen mögen. Hier ist ein Stift“, damit reicht die Frau den Männern ein zehnseitiges Vertragsdokument.

Sascha muss leer schlucken.

Sie beginnen den Vertrag zu lesen. Klauseln wie ‚Bei Wegzug müssen Sie das Tierheim informieren‘, ‚Wir haben das Recht unangemeldet bei Ihnen Zuhause eine Inspektion vorzunehmen‘, ‚Sollten wir eine katzenungerechte Haltung feststellen, nehmen wir die Tiere wieder zurück‘, ‚In diesem Fall gibt es keine Rückerstattung des Preises‘ oder ‚Ihnen ist es nicht gestattet die Tiere einzuschläfern ohne Rücksprache mit der Tierheimleitung‘ machen es den Männern schwierig, sich auf die Tiere zu freuen. Zum einen ist es löblich, dass der Schweizer Tierschutz solche Anstrengungen unternimmt, um den Tieren ein schönes Zuhause zu ermöglichen, zum anderen fühlt man sich wie ein Verbrecher, wenn man dieses Dokument liest.

„Sie erhalten dann eine von uns unterzeichnete Kopie per Post! Zahlen Sie bar oder mit Karte?“

„Wir … wir zahlen mit der Karte“, stammelt Sascha perplex. Gut, es nützt nichts, also setzt er seine Unterschrift unter das Dokument, während Julian die Gebühr am Kartenterminal begleicht.

„Gut, dann holen wir Ihnen die Tiere. Einen Moment bitte.“ Damit sind die beiden Männer alleine im kleinen Laden und sehen sich an. Beiden ist anzusehen, dass sie überfordert sind und sich nicht so vorgestellt haben. Ein paar Minuten später geht die Tür auf und die Tierpfleger kommen mit zwei Tragboxen heraus. „Ich nehme an, dass Sie die Tiere in ihre Kisten umladen möchten?“, will die Tierheimleiterin wissen.

Ein Nicken.

Trotz allen Widrigkeiten und Vertragshürden – als der Korb geöffnet wird und die Männer den Kater entdecken, ist alles vergessen. Er hat Angst, aber man spürt auch, dass er ganz genau weiß, dass er jetzt in ein besseres Zuhause kommt. Weg vom Tierheim … in ein neues Leben. Sascha greift sich den Kater und drückt ihn an sich, legt ihn über die Schulter. Das Tierchen beginnt zu schnurren, zeigt damit seine Dankbarkeit. Behutsam versucht Sascha ihn in die Transportbox zu legen. Das geht ganz gut, er sträubt sich nur leicht.

„So und hier kommt Ozra. Wir würden Ihnen gerne zeigen, wie Sie die Behandlung machen müssen. Die Tabletten einfach ins Futter geben, das frisst sie ganz gut“, beginnt die eine Pflegerin. Die Katze wird auf den Tisch gepackt, festgehalten, dann wird ihr Kopf überstreckt, die Augen aufgerissen und zwei Tröpfchen hineingeträufelt. Ozra mauzt, kreischt und schlägt mit den Pfoten um sich. Es ist, als ob in ihr etwas entfesselt wurde. Pure Panik und Entsetzen nehmen Besitz von der Katze – in ihr entfesseln sich die ungebändigten Kräfte der Wildnis. Mit ihren scharfen Krallen schlitzt sie alles auf, was sich ihr in den Weg stellt.

Diese Bestie soll pflegeleicht sein?

Gerade als Sascha das Gesagte der Tierheimleitung innerlich wiederholt, entweicht der Katze ein wildes Fauchen, das in seiner Intensität dem eines Berglöwen oder eines Schneeleoparden gleichkommt. „Und so applizieren Sie das Medikament. Zweimal täglich. Ganz einfach. Okay?“, will die Tierpflegerin wissen. Sascha entfernt seinen Blick von dem entfesselten Monstrum und sieht die Frau mit großen Augen an. Leichenblässe überzieht seine Züge.

Einfach?

„Werden wir schon schaffen“, meint Julian, als er der Pflegerin hilft, das wildgewordene Tier in die Transportbox zu ‚zwängen‘. Sascha lächelt nervös, bevor er nickt, um die Vorführung abzuschließen.

Die Fahrt nach Hause verläuft ziemlich nervig. Ozra, die die beiden Kiwi taufen werden, miaut in ihrem Korb um die Wette mit den Geräuschen des Motors. Unnachgiebig und im Minutentackt ertönt ihre unzufriedene Stimme, die den Männern durch Mark und Bein geht. Anfangs hat Sascha noch versucht sie zu beruhigen, hat ihr Futter durch die Gitterstäbe gestopft und sie gestreichelt, doch dann hat er es aufgeben. Omid, der Kater, den sie Onyx taufen werden, ist äußerst ruhig. Sieht man aber in seinen Käfig, sieht man, wie er zittert und Angst hat.

Eine Tortur – für Mensch und Tier.

„Denkst du, dass es dir richtige Entscheidung war?“, will Sascha wissen.

„Ja, natürlich …“

„Sie ist krank und hast du gesehen, wie sie sich gewehrt hat. Das schaffen wir niemals alleine. Und der Vertrag nervt mich auch: Die können jederzeit bei uns auftauchen. Das will ich nicht. Wir haben die Wohnung mehr als nur katzengerecht eingerichtet!“

„Ja, ich weiß. Aber sie wissen das nicht und es ist ihre Pflicht. Hab Vertrauen, ja? Alles wird gut“, beschwichtigt Julian mit ruhiger Stimme. Ein Seufzen entweicht seinem Freund und Julian sieht, wie Sascha aus dem Fenster starrt. Eine typische Reaktion. Wie gut er seinen Freund doch mittlerweile kennt.

In der Wohnung angekommen, bringen die beiden die Käfige ins Gästebadezimmer, so wie sie es besprochen haben. Sie öffnen die Käfige. Es passiert nichts. Keine der Katzen bewegt sich aus dem Korb. Sie ziehen sich zurück und beobachten. Als erste betritt Kiwi das neue Daheim. Neugierig beschnuppert sie die Umgebung und startet die Erkundung des Gästebads. Der Kater bleibt sitzen.

„Komm, wir gehen ins Esszimmer …“, flüstert Julian, bevor sich die Männer zurückziehen. Im Esszimmer setzen sie sich mit Leckerli auf den Boden und warten. Tierbücher raten zu diesem Vorgehen. Die Tiere sollen sich die Umgebung alleine anschauen und selbst entscheiden können, wann sie zu den Menschen gehen. Sascha schaut auf die Uhr.

Lange Zeit geschieht nichts.

Doch dann wird eine schwarzweiße Katze sichtbar. Tollkühn erkundet sie die gesamte Wohnung ohne scheu und ohne Angst. Kiwi, die Draufgängerin. Es ist so, als inspizierte sie ihre neue Bleibe wie ein Hoteltester. Ein kurzer Blick in jeden Raum der 4.5-Zimmerwohnung. Es scheint ihr zu gefallen.

„Sieh dir das an!“, frohlockt Sascha.

„Ja, das ist ja geil. Komm her … Kiwi … komm her …“ Nachdem Julian mit den Leckerli Geräusche macht, dreht sich die Katze um und kommt schnurstracks auf die Männer zu. Schnurrend schmeichelt sie sich um die Menschen und verlangt nach einem Fressi, dass sie sofort erhält. Mit Freudentränen in den Augen streichelt Sascha über Kiwi, heißt sie in der Familie willkommen.

Auch Julian ist angetan von der Katzendame.

Als wenig später auch das Katerchen im Flur auftaucht und den Weg Richtung Esszimmer in Angriff nimmt, ist das Glück der Männer komplett. Sie haben es geschafft. Sie sind stolze Katzenbesitzer und es scheint, als ob es den beiden Flauschpfoten im neuen Daheim gut gefällt, sie sich wohlfühlen. Julian lächelt Sascha an und küsst ihn auf den Mund. Es ist ein sanfter, liebevoller Kuss. Sie umarmen sich und Sascha entweicht ein Schluchzen.

Familie.

Die beiden werden viel Freude mit den Tieren haben, aber auch einige Kratzer erdulden und empfindliche Verluste beim Mobiliar hinnehmen müssen. Die Katzen erwartet ein liebevolles Heim mit netten Menschen, die für die beiden Babys alles tun werden.

Ende