Lieber Julian. Vielen Dank für die ausführliche Rezension meines Buches “Der Pakt”. Ich bin froh, dass du ein paar Punkte kritisiert hast, denn nur so, kann ich mich weiterentwickeln. Der Pakt ist, was Sexszenen angeht, wirklich etwas dürftig. Das war Absicht. Ich wollte die knisternden Momente nicht durch schnöden Sex vermasseln. 😉
Nun, dafür dass ich keinen Crime mag, mochte ich die Geschichte schon sehr. Oder um genauer zu sein, habe ich bis 2 Uhr nachts gelesen, weil ich nicht aufhören könnte. Wunder geschehen, oder so…
Man muss der Geschichte eben einfach zu Gute halten, dass sie sehr spannend ist. Die Story ist verzwickt und man kann sich nicht vorstellen, wie Xaver aus diesem ganzen Schlamassel entkommen kann. Ich meine, klar kann man die Zusammenhänge erahnen und irgendwie auch, wie die einzelnen Personen ins Geschehen passen, aber obwohl es einem irgendwie schon vorher klar ist, überrascht die Geschichte einen mit unerwarteten Wendungen und neuen Erkenntnissen.
Ich mochte auch, dass diese ganze Folter und alles anderes so schön dargestellt worden sind. Es wird nicht nur angeschnitten sondern wirklich detailliert erläutert. Das ist zwar irgendwie auch eklig, aber eben so genau meines. Wenn man solche Dinge schon einbringt, muss man halt auch den Mut haben, sie auszuschreiben.
Auch sonst fand ich es gut beschrieben: Man konnte z.B. bei der Verfolgungsjagd oder Flucht mitfiebern und sich einfach komplett in die Geschichte fallen lassen. Das zeugt schon von einem guten Stil.
Ansonsten fand ich die Komplexität der Story sehr gut. Alles wirkte sehr durchdacht und trotzdem wurde man nicht mit Infos überladen. Z.B. fand ich gut, dass man genau wusste, was dieser Pakt ist, tut und warum er „böse“ ist, aber trotzdem nicht von wirtschaftlichen Zusammenhängen erschlagen wurde.
Auch gut fand ich die Charaktere und wie sie in die Story integriert wurden. Jeder hatte so seine Daseinsberechtigung und in der Geschichte so seine nachvollziehbare Rolle. Niemand war eigentlich nur reine Randfigur. Das fand ich schön.
Zu guter letzt fand ich auch noch dieses Hin und Her mit Kai und Nate klasse. Man ahnt natürlich fast sofort, wer es ernst meint, aber trotzdem ist es spannend, Xavers aufgewühlte Gefühlswelt mitverfolgen zu können. Das hat mir gut gefallen. Allgemein mochte ich, dass es zwar eine Liebesgeschichte enthält, aber kaum Romantik. Es muss ja nicht immer alles nur durch die rosarote Brille geschrieben werden, schon gar nicht, wenn es eigentlich in Richtung Crime geht.
Bevor ihr jetzt aber denkt, ich hätte keine Kritik, muss ich euch enttäuschen. Empört hat mich nämlich, dass es keine Sexszene gab. Die Geschichte hat an der einen oder anderen Stelle schon wirklich Funken versprüht und dann wird der finale Sex einfach übergangen. Ich bin enttäuscht, ich lese so gerne gute Sexszenen und hier hätte sie so gut gepasst.
Und auch schade fand ich das Ende. Es ist eben einfach ein offenes Ende. Ich meine, die Geschichte ist abgeschlossen, aber dann kommt dieser Epilog, der eben doch wieder etwas andeutet, dass dann nicht ausgeführt wird. Kommt da jetzt noch ein weiterer Teil? Wenn ja, dann weiß ich nicht, ob das wirklich nötig gewesen wäre. Wenn nein, dann ist das Ende nur umso frustrierender. Ich meine, man kann damit leben, aber fies ist es schon.