LoveWins- & Ehefueralle-Episode DREI
Jeremy und ich sind endlich im hiesigen Einkaufszentrum angekommen, nachdem wir beinahe zwei Stunden unterwegs waren – öffentliche Verkehrsmittel sind mir ein Graus! Das ‚Shop-In‘ ist ein riesiges Gebäude mit 250 Geschäften, Boutiquen, Bars und Restaurants. Ich liebe ja diese großen Einkaufspaläste. Warum? Na, nicht wegen den vielen Menschen, die mich anstarren! Nein, weil es hier keine Schwellen gibt, die mein Vorankommen behindern. Ich sitze im Rollstuhl, müsst ihr wissen. Seit einem Unfall vor zwei Jahren bin ich hüftabwärts gelähmt. Keine schöne Sache, das kann ich euch sagen! Aber ich habe ja Jeremy. Er ist ein Goldschatz, ich kann es nicht anders sagen. Er hat mich nicht im Stich gelassen, als ich den Unfall hatte, er hat meine Phasen voller Selbsthass erduldet, mich immer wieder aufgerichtet und war stets für mich da. Ich liebe diesen Mann.
„Schmusebärchen? Alles okay?“, vernehme ich seine liebliche Stimme hinter mir. Er kennt mich so gut und weiß genau, dass ich wieder am Grübeln bin. Ein gespielt fröhliches Lächeln überzieht mein Gesicht.
„Alles wunderbar, mein Süßer“, gebe ich zurück. Er lehnt sich zu mir runter. Seine Wärme umschließt mich und ich fühle mich sofort geborgen und … sicher. Er duftet so gut, da kann ich mich kaum beherrschen und muss ihn berühren. Er kommt um den Rollstuhl herum, kniet sich hin und sieht mir tief in die Augen. Er lächelt, wie er es immer tut.
Einzigartig.
Ich ziehe seine warme Hand auf meine Beine und bedecke seine zarten Glieder mit meinen Händen. Sein Gesicht ist perfekt und er ist wunderschön. Meine blühende Fantasie entführt mich in eine längst vergangene Zeit, in der wir uns einander hingaben und es auch beide spüren konnten. Wir waren frei, verliebt und glücklich. Eine Träne sammelt sich in meinem Augenwinkel, bevor sie sich löst und über meine Wange kullert. Jeremy weiß genau, an was ich denke. Er lächelt verständnisvoll und sieht mich voller Liebe und Hingabe an. Sanft küsst er die feuchte Perle von meiner Wange.
Meine Haut kribbelt.
„Ich liebe dich, hörst du! Ich liebe dich, so wie du bist und ich werde dich heiraten, wenn sie es uns endlich erlauben!“ Ich nicke und weitere Tränen kullern über mein erhitztes Gesicht. Was habe ich doch für ein Glück! Liebe Politiker, lasst uns endlich gleichberechtigt glücklich sein! Lasst uns heiraten!
„Und ich liebe dich!“, sage ich, bevor wir uns leidenschaftlich küssen.
ENDE